In Bosnien-Herzegowina sorgt ein Attentat auf das Auto eines Schiedsrichters für Erschüttern und Kopfschütteln. Nach der hitzigen Partie zwischen dem bosnischen Meister Borac Banja Luka und des aktuellen Tabellen-Sechsten Velez Mostar am Dienstagabend hatten Anhänger der Gäste das Auto eines Schiedsrichters angezündet.
Eine verletzte Person
Wie die Polizei berichtet soll der PKW des Schiedsrichters Sabrija Topalovic und dessen Assistenten auf dem Rückweg nach Sarajevo von den Mostar-Anhängern in einem Tunnel abgedrängt und zum Stopp gezwungen worden. Insgesamt befanden sich nach Polizei-Angaben vier Personen in dem Auto der Tatverdächtigen.
„Nachdem das Auto beschädigt wurde, warfen die Personen eine brennende Fackel in den Wagen. Eine verletzte Person wurde in ein Krankenhaus in Jablanica eingeliefert“, teilte die Polizei der französischen Nachrichtenagentur AFP mit. Die verdächtigen Personen werden weiterhin gesucht.
2:0-Sieg für den Meister
Banja Luka hatte die Partie durch zwei Tore des 34-jährigen Kapitäns Stojan Vranjes mit 2:0 gewonnen. Schon während des Spiels waren die Velez-Mostar-Fans negativ aufgefallen. In der 82. Minuten stürmten sie den Platz, nachdem ein zweites Tor den Sieg von Titelverteidiger Borac besiegelt hatte. Bei Banja Luka steht seit einigen Monaten mit Maksimilijan Milovanovic ein ehemaliges Talent von Rot-Weiss Essen unter Vertrag. Der 24-jährige Deutsch-Bosnier ist allerdings bis Ende des Kalenderjahres noch an den FC Alfa Modrica verliehen.
Derartige Vorfälle sind in der bosnischen Liga selten, die Unparteiischen sehen sich aber immer wieder dem Vorwurf der Korruption ausgesetzt. Ende 2020 wurden zwei Schiedsrichter und der Leiter eines Schiedsrichterausschusses in der zweiten Liga wegen Spielmanipulationen angeklagt. mit dpa